Gute Gründe zur Umstellung der Webseite auf verschlüsselte Übertragungen (SSL)

Gute Gründe zur Umstellung der Webseite auf verschlüsselte Übertragungen (SSL)

Beim Surfen im Internet mit den gängigen Browsern Firefox, Chrome und Safari erscheinen immer häufiger Meldungen wie „diese Seite ist nicht sicher“, „Ihre Daten können in falsche Hände geraten“, etc. Diese Meldungen werden meist auf Webseiten ausgegeben die Daten aus Formularen unverschlüsselt übertragen (erkennbar an einer Adresse ohne https). Google wird Mitte des Jahres 2018 noch einen Schritt weiter gehen: der Suchmaschinengigant hat angekündigt selbst bei normalen Seiten ohne Verschlüsselung einen Warnhinweis auszugeben. Das geht dann weit über die bisherigen Warnungen bei Formulareingaben hinaus. Fast alle großen Akteure im Netz setzen daher auf eine Absicherung ihres Angebotes mittels eines SSL Schlüssels.

Was spricht für die SSL Verschlüsselung?
1. Mehr Vertrauen der User durch die erhöhte Sicherheit der Website.
2. Verbessertes Suchmaschinenranking bei Google.
3. Schnellere Ladezeiten.

Generell kann jede nicht verschlüsselte Übertragung von Daten im Internet abgefangen und manipuliert werden. Wer daher persönlichen Daten von Nutzern durch Kontaktformulare oder ähnliches auf der eigenen Webseite abfragt betritt ohne eine geeignete verschlüsselte Übertragung rechtlich sehr dünnes Eis - schon die aktuelle und ganz besonders die ab Mai 2018 geltende neue Datenschutzgesetzgebung verbieten ungeschützten Transfer von Personendaten über das Internet. Nach § 13 Abs. 7 TMG hat jeder Webseiten-Betreiber schon heute sicher zu stellen, dass personenbezogene Daten des Nutzers nur verschlüsselt übertragen werden. Verstöße können nach aktuellem Recht mit einer Geldbuße von bis zu 50.000,- EUR geahndet werden, nach dem ab Mai geltenden neuen Recht bis zu 4 % des Jahresumsatzes.

Jeder sicherheitsbewusste User wird daher im Zweifel, etwa bei der Benutzung von Formularen, in der Adresszeile prüfen, ob eine verschlüsselte Übertragung gewährleistet ist. Nur wenn im Adressfenster des Browsers das Schloss angezeigt wird und die Adresse der verschlüsselten Seite mit https beginnt ist er auf der sicheren Seite. Außerdem kann er nur bei einer https geschützten Seite sicher sein dass hinter der besuchten Website tatsächlich der gewünschte Besitzer bzw. Betreiber steht.

Stichwort Suchmaschinenranking

Ein weiterer Grund auf https umzusteigen ist der Rankingfaktor der Suchmaschinen. Google wertet eine Verschlüsselung als positives Kriterium bei der Reihenfolge der Suchergebnisse. Auf absehbare Zeit wird das Unternehmen nicht-https-Webseiten konsequent als unsicher herunterstufen - was durchaus den Verlust vorderer Platzierungen bedeuten kann. Ein SSL Zertifikat bedeutet also auch bei Google schneller und besser gefunden zu werden.

Schnellere Ladezeiten

Die Umstellung auf eine SSL Verschlüsselung hat nicht nur einen positiven Einfluss bei der Suchmaschinenoptimierung sondern führt auch zu einer deutlich schnelleren Webseite. Vor einigen Jahren verbuchten https Verbindungen noch etwas mehr Ladezeit. Dieses Problem ist mittlerweile behoben. Außerdem ist SSL die Voraussetzung für die Nutzung des neuen HTTP/2-Protokolls das mehrere gleichzeitige Anfragen erlaubt. Auch das macht Webseiten spürbar schneller - ein weiterer Grund auf SSL umzusteigen.

Für welche Websites besteht Handlungsbedarf?
Schon seit Januar 2016 empfiehlt das Bundesministerium für Verbraucherschutz deutschen Webseitenbetreibern eine sichere Verbindung durch HTTPS einzurichten. Praktisch alle Seiten die personenbezogene Daten z.B. über ein Kontaktformular auf der Seite erheben sind betroffen (auch von Bußgeldern!). Man sollte also nicht erst darauf warten von Anwälten abgemahnt zu werden.

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